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Leibnizhaus, Leibniz Universität Hannover (LUH), 21.- 22. September 2018
Wenn performativ in seiner Grundbedeutung mit kreativem Handeln assoziiert wird: Inwiefern sind Formen von kreativem Handeln in unseren universitären Curricula oder Studienplänen verankert? Ziel dieses Symposions ist es, KollegInnen aus verschiedenen Disziplinen zusammen zu bringen, um einen Austausch über die Einsatzmöglichkeiten performativer Lehr- und Lernformen in Hochschulkontexten zu fördern und diese in Workshops exemplarisch zu erproben.
Das Symposium beginnt am Freitagnachmittag mit ‚Sonnenstrahlen‘, d.h. zunächst wird die performative Praxis in einzelnen Disziplinen bzw. auch interdisziplinären Projekten kurz angestrahlt.
Die Vielfalt der vorgestellten hochschuldidaktischen Ansätze ist sehr eindrucksvoll. Matthias Perner verbindet den Fremdsprachenunterricht mit Musik. Niklas Hald untersucht die Rolle der Lehrperson aus der Perspektive eines Theaterprofis. Ulrike Jäger inszeniert praxisnahe Lernprozesse für verschiedene Fächer. Eva Göksel bezieht sich auf ihre Arbeit mit Lehramtstudierenden und vermittelt, wie der Unterricht in verschiedenen Schulfächern performativ gestaltet werden kann. Kurt Schneider zeigt, wie performativ agile Software-Entwicklung ist. Für Edith Karimi wird Mimesis zum Kernbegriff, wenn sie sich dem Performativen aus anthropologischer Perspektive nähert. Roisin O’Gorman & Fionn Woodhouse demonstrieren, welche Rolle performative Ansätze spielen können, wenn es darum geht, archäologische Funde zu interpretieren.
Im Laufe des Symposiums wird in Gesprächen, Diskussionen und praktischen Übungen deutlich werden, wie sich die Reihe dieser Beispiele fortsetzen ließe.
Was ist unter einer performativen Lehr-, Lern- und Forschungskultur zu verstehen? Diesem Thema wird sich Manfred Schewe in seinem Vortrag am Samstagvormittag nähern. Er bezieht sich dabei auf das SCENARIO Projekt (http://scenario.ucc.ie) an der Universität Cork, seine Erfahrungen als Brückenbauer zwischen verschiedenen Disziplinen (Germanistik und Theater) bzw. auch als Vermittler zwischen Drama- und Theaterpädagogik.
In der daran anschließenden ‚Lecture Demonstration‘ geht es um die Frage: Warum und wie funktionieren performative Ansätze in unterschiedlichen universitären Lehr- und Lernkontexten? Fremdsprachendidaktikerin Michaela Sambanis und Theaterpädagoge Maik Walter geben Auskunft, führen vor und leiten an, ganz im Sinne performativer Praxis.
Am Nachmittag haben Teilnehmende die Möglichkeit, in zwei Workshopserien verschiedene performative Ansätze kennen zu lernen und praktisch zu erproben. So können sie sich etwa allgemein mit der lernunterstützenden Rolle von Rhythmus und Bewegung auseinandersetzen oder auch mit den speziellen Herausforderungen, die mit dem Einsatz von performativen Ansätzen in bestimmten Zielgruppen verbunden sind. Weitere Details zum vielfältigen Angebot finden sich im Tagungsprogramm. An diesem Nachmittag wird besonderer Wert auf die Reflexion von performativen Erfahrungen gelegt, die in den sechs 90minütigen Workshops gemacht werden.
Das abschließende Kolloquium widmet sich der Frage,worin genau der Mehrwert von performativem Lehren und Lernen liegt und wie Hochschullehrende, speziell auch Hochschulleitungen, vom großen innovativen Potential performativer Ansätze überzeugt werden können. Die Ergebnisse werden in einem Thesenpapierzur Förderung einer Performativen Lehr- und Lernkultur an Hochschulen festgehalten.
Die Tagung wendet sich an Lehrende aller Fächer im tertiären Bereich. Es ist geplant, Beiträge zur Tagung in SCENARIO – Zeitschrift für performatives Lehren, Lernen, Forschen (http://scenario.ucc.ie) zu veröffentlichen.
Eine Anmeldung zur Tagung ist hier möglich:
https://www.fsz.uni-hannover.de/scenarioforumsymposium.html
Auf diesen Webseiten finden sich außerdem weitere Details zum Programm, inklusive Abstracts und Biodata.
Kontakt:
Dr. Anke Stöver-Blahak: stoever@fsz.uni-hannover.de