Vorwort

Jahrgang VIII, Ausgabe 1, 2014, doi:10.33178/scenario.8.1.0
© 2014, The Author(s). This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License.

Liebe Leserinnen und Leser,

zu Anfang dieser 15. Ausgabe stellen wir einen Auszug aus Max Peter Ammanns Roman Die Gottfriedkinder vor. Geschildert wird darin, wie ein junger engagierter Lehrer trotz widriger institutioneller Umstände hartnäckig das Ziel verfolgt, seinen Schülern theaterorientierten Unterricht zu ermöglichen.

Für Inma Alvarez (Open University, UK) und Ana Beaven (C.I.L.T.A. Sprachenzentrum, Universität Bologna, Italien) wird das europäische Grundtvig Projekt Performing Languages (2011 – 2013) zum Bezugspunkt. Sie thematisieren in ihrem Beitrag Non-Formal Drama Training for In-Service Language Teachers, wie erfahrene britische Sprachlehrer/innen in anderen europäischen Ländern an informellen Fortbildungsmaßnahmen teilnahmen und dabei, speziell im Rahmen von Workshops für Amateurschauspieler/innen, beruflich sowie persönlich wertvolle Erfahrungen machen konnten. Die Autorinnen plädieren dafür, die mit solchen Maßnahmen intendierte Begegnung zwischen Theaterpraktiker/innen und Sprachlehrer/innen verstärkt zu fördern.

Jonathan Sharp (Universität Tübingen) bezieht sich in seinem Beitrag Drama in ‚Sprachpraxis’ at a German University English Department: Practical Solutions to Pedagogical Challenges auf Entwicklungen in der britischen Dramapädagogik und deutschen Theaterpädagogik. Er liefert Hinweise darauf, dass in den modernen Fremdsprachen das Interesse an diesen Disziplinen deutlich zunimmt und zeigt am Beispiel der sprachpraktischen Ausbildung am englischen Seminar der Universität Tübingen, wie durch die Integration von performativen Lehr- und Lernformen innovative Akzente gesetzt werden konnten.

Die zwei darauf folgenden Artikel beleuchten Lehr- und Lernkontexte außerhalb Europas.

Eucharia Donnery (Shonan Institute of Technology, Tokio, Japan) stellt in ihrem Beitrag Process Drama in the Japanese University EFL Classroom: The Emigration Project ein Forschungsprojekt vor, das sie an der anglistischen Abteilung einer japanischen Universität durchführte und in dessen Verlauf die Studierenden, nebst der Aneignung von themenbezogenem historischen und kulturellen Wissen, deutliche Fortschritte in Bezug auf die Entwicklung ihrer linguistischen und interkulturellen Kompetenz machten.

Erika Piazzoli & Claire Kennedy (Griffith University, Brisbane, Australien) setzen sich mit dem Thema Drama: Threat or Opportunity? Managing the ‘Dual Affect’ in Process Drama auseinander. Das Autorinnen-Team führte an einer australischen Universität ein Forschungsprojekt im Rahmen eines Kurses durch, der darauf abzielte, durch Theater und Film landeskundliches Wissen über Italien zu vermitteln. Im Zentrum stand die Frage, inwieweit Studierende in den dramapädagogisch gestalteten Kursphasen das Wechseln zwischen realen und fiktiven Handlungskontexten als Lernchance oder eher als persönliche Bedrohung empfanden.

Es folgen zwei Berichte.

Alexander Riedmüller (Buenos Aires, Argentinien) vermittelt einen Eindruck von der außergewöhnlichen Reise des Wiener Theaterkolletivs artig durch Mittel- und Südamerika (Februar bis Juni 2013), auf der sie in verschiedenen Ländern und an verschiedensten Orten das eigens für die Tournee entwickelte Kinderstück „K.B.M. – Kleine bunte Männchen“ aufführten.

Friedhelm Roth-Lange (IFANT-Wien und TPZ-Köln) berichtet über ein vom Goethe Institut gefördertes Jugendtheaterfestival an der Volksbühne Berlin (5. – 8. Juni 2014), an dem zehn Schülergruppen aus Spanien, Portugal, Frankreich, Litauen, Polen, der Slowakei und Deutschland teilnahmen. In diesem Kontext registriert er ebenfalls das unter Sprachlehrer/innen zunehmende Interesse an theaterbezogenen Aktivitäten.

Ein SCENARIO-Gespräch mit Hanne Seitz (Fachhochschule Potsdam) Über Ästhetisches und Performatives rundet die Ausgabe ab.

Wir möchten unsere Leserinnen und Leser an dieser Stelle darauf hinweisen, dass in der nächsten Ausgabe Beiträge veröffentlicht werden, die auf Vorträgen und Workshops im Rahmen der Konferenz Performatives Lehren, Lernen und Forschen (Universität Cork – 29. Mai bis 1. Juni 2014) basieren. Was die Dokumentation der Konferenz angeht, sei darüber hinaus angemerkt, dass im Laufe der nächsten Wochen unter dem Link http://www.ucc.ie/en/scenario/scenarioforum/scenarioforum-conference2014/ weitere Informationen zur Verfügung gestellt werden.

August 2014

Ihr/Euer Herausgabeteam

Manfred Schewe und Susanne Even

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