Von Empathie, Fantasie und guten Handschuhen

Autor/innen

  • Marvin Schildmeier

DOI:

https://doi.org/10.33178/scenario.10.1.7

Abstract

In dem Moment, in dem ich zum ersten Mal durch die Tür unseres Seminarraums getreten bin, war mir bewusst: Ich war fremd hier. Das lag nicht nur an der Tatsache, dass ich mich aus meinem vertrauten Hannover hinaus in ein Erasmussemester am University College Cork begeben hatte, sondern besonders daran, dass ich mit der Wahl des Kurses Drama and Theatre of the 20th and 21st Century bislang unerprobtes Terrain betrat. Was Theater und Darstellendes Spiel angeht, war ich in der Tat ein unbeschriebenes Blatt. Meine Bühnenerfahrung beschränkte sich auf den Joseph beim weihnachtlichen Krippenspiel, mein Kanon an gelesenen Dramen auf das, was in der Oberstufe zum Kerncurriculum gehörte. Ich war fremd. Ich fühlte mich unwohl bei der Vorstellung, mich auf eine Theaterbühne zu begeben und hatte das Gefühl, meine Körpersprache in Momenten, in denen Augen auf mich gerichtet waren, nicht mehr angemessen kontrollieren zu können. Da man sich aber manchmal neuen Herausforderungen stellen muss und ich fand, dass es keinen besseren Zeitpunkt für einen solchen Blick über den eigenen Tellerrand geben konnte als ein Auslandssemester, in dem man ohnehin viele neue Erfahrungen macht, setzte ich mich auf einen Platz und wartete in stiller und dennoch aufgeregter Erwartung auf den Beginn ...

Literaturhinweise

Beug, Joachim & Schewe, Manfred Lukas: Seeing the dragons dance together on the wind at sunset. An aesthetic approach to understanding another culture. In: Fremdsprachenunterricht 6, 418-422

Brecht, Bertolt (1983): Fear and Misery of the Third Reich & Senora Carrar’s Rifles. London: Methuen

Ransmayr, Christoph (2007): A Stage by the Sea. In: Scenario I/2, 4-5. http://publish.ucc.ie/journals/scenario/2007/02/ransmayr/01/en [last accessed April 16, 2016]

Veröffentlicht

2016-01-01

Ausgabe

Rubrik

Kreatives und reflexives Praxisfenster