Mimetische Kommunikation
DOI:
https://doi.org/10.33178/scenario.12.2.18Abstract
Im Fokus meines Forschungsinteresses und meiner Arbeit stehen Sprachbildung und -förderung durch ästhetische Erfahrung. Meine Forschung und meine Arbeit in literarischen Kunstprojekten mit Kindern haben mich davon überzeugt, dass Sprache in mimetischen Prozessen erworben wird. Die Verständigung wurzelt in mimetischer Begabung des Menschen (vgl. Gebauer & Wulf 2003; Karimi 2016). Mit dem Bildungswissenschaftler Alex Baumgartner verstehe ich Erfahrung „als ein Sich-Einlassen auf das zu begreifende Objekt“ (Baumgartner 1999: 195). Ästhetische Erfahrung wird durch die Voraussetzungen unseres Wahrnehmens konstituiert. Sich auf einen Gegenstand ästhetisch einzulassen, um ihn zu begreifen, setzt nämlich voraus, dass er leiblich und sinnlich erkannt wird. Eine ästhetische Erfahrung ist eine sinnlich-sinnhafte und emotionale Erfahrung. Verankert ist sie im mimetischen Gestaltungsvermögen des Menschen an sich selbst und an der Welt (vgl. Mollenhauer 1999; Baumgartner 1999; Wulf et al. 2005, 2007, 2014a). Wulf führt dazu aus: „Die mimetische Begegnung mit der Welt erfolgt mit allen Sinnen, die im Verlauf dieser Prozesse ihre Sensibilität entfalten“ (Wulf 2007: 95). Dabei wird der menschliche Körper zum Ort der erlebten Bilder-, Klangkörper-, Tast-, Geruchs- und Geschmackswelten (vgl. Wulf et al. 1999, 2005, 2007, 2014a, 2014b). Drei Voraussetzungen gelten, so der deutsche Anthropologe, wenn von Mimesis gesprochen wird (vgl. Wulf 2014b: 247f): Der Mensch ...Veröffentlicht
2018-07-01
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Zitationsvorschlag
Mimetische Kommunikation. (2018). Scenario: A Journal of Performative Teaching, Learning, Research, 12(2), 94-97. https://doi.org/10.33178/scenario.12.2.18