Frankensteins Erben

Autor/innen

  • Jens-Ulrich Davids

DOI:

https://doi.org/10.33178/scenario.7.1.1

Abstract

Die Aula, sah Peh durch den Schlitz im Vorhang, war zu zwei Dritteln gefüllt. Es mussten mehr als zweihundert Zuschauer sein. Seine Schauspieler drängten von hinten nach, um auch hinaussehen zu können, fast wäre er in den Vorhang gefallen und unter ihm von der Bühne hinuntergekugelt, über die Rampe gestürzt und hätte der ersten Reihe zu Füßen gelegen. Da saßen die meisten aus der Präsidialrunde von damals wie Punktrichter beim Eiskunstlaufen.Würden sie ihm zehn Punkte und damit den neuen Job zugestehen? In der zweiten Reihe sah er seine Lieblingskollegen, die, die immer schon seine Stücke angesehen hatten. Er drehte sich um. ,,Mensch, meine ganze WG sitzt da.” ,,Klar, du hast ihnen ja auch die Karten geschenkt.” ,,Lasst mich auch mal”, sagte Anton. ,,Bei dir kommt doch keiner”, sagte Kit. ,,Oder geht Attac ins Theatre?” ,,Hast du’ne Ahnung.” Anton, Anton. Was hatte der ihm Herzschmerz und Kopfsorge bereitet mit seinem Revolutionsgerede. Aber jetzt, dachte Peh versöhnt, jetzt lief alles harmonisch zusammen. Anton hatte noch einmal ausdrücklich zugesagt, die Differenzen zwar nicht einzuebenen, aber auch nicht zur Wirkung kommen zu lassen. Nach der Premiere klären, hatte er gesagt, dann wird sich alles geklärt haben. Er trat neben seinen Monsterschauspieler. ,,Alles klar, Meister ...

Veröffentlicht

2013-01-01

Ausgabe

Rubrik

Texte ums Theater