Englischlernende bearbeiten interkulturelle und dramapädagogische Sprechaktivitäten

Was passiert mit ihrer selbst wahrgenommenen Sprech-kompetenz?

Authors

  • Christiane Klempin Freie Universität Berlin
  • Nicole Bosse

DOI:

https://doi.org/10.33178/scenario.15.2.8

Keywords:

Sprechkompetenz, Englischlernende, Englischlehramtsstudierende, Mixed Methods, Theorie-Praxis-Verknüpfung, erste Phase Lehrerbildung

Abstract

Englisch als zweite Fremdsprache lernende Zehntklässler:innen eines Berliner Gymnasiums (n = 31) nahmen im Rahmen einer quasi-experimentellen Prä-Post-Interventionsstudie im Mixed Methods-Vertiefungsmodell an zwei fremdsprachlichen Lernangeboten teil: Ein erstes Lernangebot setzte auf Bearbeitung einer interkulturell kommunikativen Kompetenzaufgabe, ein zweites auf dramapädagogisches (d.h. performativ-ganzheitliches) Erleben der englischen Sprache. Beide Aktivitätenformate wurden den Zehntklässler:innen durch Englischlehramtsstudierende im Bachelor (n = 21) angeboten. Die interkulturellen wie performativen Aktivitäten sind im Zuge eines Theorie- und Praxiselemente verknüpfenden Seminarformates an der Freien Universität (FU) Berlin entstanden. Nachgegangen wurde der Frage, ob ein performatives im Vergleich zu einem interkulturellen Lernangebot positiver auf die selbst wahrgenommene Sprechkompetenz der Englischlernenden wirkt. Die qualitativen wie auch quantitativen Befunde dieser Studie verweisen auf einen positiven Einfluss performativer Lernangebote auf die Selbstwahrnehmung mündlicher Kompetenzen von Englischlernenden.

Author Biographies

Christiane Klempin, Freie Universität Berlin

Christiane Klempin ist wissenschaftliche Gesamtkoordinatorin des QLB-Projekts „K2teach-Know how to teach“, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung drittmittelfinanzierten Projekt der Qualiatätsoffensive Lehrerbildung an der Freien Universität Berlin. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Englischdidaktiken der Universitäten Potsdam, Greifswald und der FU Berlin. Ihre Expertise liegt im Bereich der empirischen Überprüfung der Wirksamkeit universitärer (Englisch-)Lehrer*innenbildung durch theorie- und praxisverzahnende Lehr- und Lernformate wie dem „Lehr-Lern-Labor/Teaching Lab“. In ihrem Promotionsprojekt untersuchte sie die Wirksamkeit des „Teaching Labs“ auf die Reflexionsfähigkeiten von Englischlehramtsstudierenden und geht nun in ihrem Habilitationsprojekt systematisch den Einstellungen und der dramapädagogischen Unterrichtsperformanz von Englischlehramtsstudierenden nach.

Nicole Bosse

Nicole Bosse hat Englische und Lateinische Philologie an der Freien Universität Berlin studiert und ist seit Februar 2021 im Referendariat an der Sophie-Scholl-Schule, einer Integrierten Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe.

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Published

2021-12-31

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Section

Articles